Blicke auf Unkels Weinberge 1912
Blick auf Unkels Weinberge 1912 Quelle: Stadtarchiv Unkel |
Unkels Weinberge im Nordosten um 1950 Quelle: Stadtarchiv Unkel |
Unkels Weinlagen 2012 Foto: Dankward Heinrich |
Lagekarte von Unkels nordöstlich gelegenen Weinbergen Quelle: Stadtarchiv Unkel, Kennzeichungen: Piet Bovy |
Blicke auf die Weinberge im Südosten, hier auf Stux und Mannberg
Blick auf Unkels Weinberge 1912, Terassenweinbau am Mannberg, Mitte rechts Quelle: Stadtarchiv Unkel |
Der fast gleiche Blick auf Unkels Weinberge 100 Jahre später, Im Faßbendel und Steillage Mannberg Foto: Dankward Heinrich |
Stux mit Lagen Mannberg und Gerhardswinkel 2012 Foto: Dankward Heinrich |
Unkels Weinberge zwischen Stux und Burg Vilzelt Quelle: Stadtarchiv Unkel |
Die Unkeler Weinberge um 1989
Unkels Weinberge um 1989 Quelle: Stadtarchiv Unkel |
Die bewirtschafteten Unkeler Weinlagen im Jahr 2012
Bewirtschaftete Weinberge 2012 Quelle: Stadtarchiv Unkel, farbliche Kennzeichnungen Piet Bovy |
Eingezeichnet in der alten Weinbergskarte ist die heutige Bewirtschaftung der Unkeler Weinberge sowie die Lage der alten Weinbergsmauern (dicke schwarze Linien):
Grün: Weingut Krupp, Bruchhausen
Rot: Weinbau Belz, Bruchhausen
Orange am Stux: Hobbywinzer Rasch, Unkel
Orange oben im Bild: Hobbywinzer Thelen, Scheuren
Dunkelblau oben im Bild: Hobbywinzer Jagau und Bovy, Unkel
Weitere: Ludwig Schgaguler, Rheinbreitbach
Weitere: Ludwig Schgaguler, Rheinbreitbach
Die Unkeler Weinlagen und ihre Qualität um das Jahr 1900
Je dunkler die Farbe desto besser die Weinlage.
Quelle: Rhein-Weinbau-Karte für die Strecke Coblenz - Bonn: einschließlich des Ahrthales, Koblenz 1904 (Ausschnitt) |
Die Unkeler Weinlagen um 1850
Weinanbau in Unkel um 1850 - zur Verdeutlichung übertragen von einer alten Tranchot-Karte auf einen heutigen Stadtplan Quelle: Piet Bovy |
Unkeler Weinberge im Nordosten - alter Stich Quelle: Stadtarchiv Unkel |
Weinanbau in Scheuren um 1900
Ausdehnung des Weinbaus um Scheuren herum um 1900 Quelle: Messtischblatt Königswinter um 1900 |
Weinbergslagen 1910 (1944: noch bewirtschaftet)
Quelle: J. Goldschmidt: Deutschlands Weinbauorte und Weinbergslagen, Mainz 1910, 10
- Auf dem Elsberg
- Auf der Hohle
- Auf'm Noll
- Bärsacker
- Gräfenrodder (noch 1944)
- Horsberg
- Hühnerberg
- Im Faßbender (noch 1944)
- Im jähen Berg (Jähe Hardt 1944)
- Im Winkel
- In den Helden
- In der Mohle
- Leidenberg (1944)
- Liesenberg
- Liesthal
- Mannberg (1944)
- Mesenberg
- Mühlenberg
- Ober der Straße
- Rheinthal
- Rottberg (1944)
- Schmitzberg
- Seidenberg
- Sonnenberg (1944)
- Unkeler Berg
Hauptsächlich vorkommende Traubensorten:
- Spätburgunder
- Riesling
- Kleinberger
Unkeler Weinbaugeschichte
Die erste Erwähnung des Weinbaus in Unkel ist für das Jahr 886 überliefert, also wurde hier bereits zu fränkischer Zeit Weinbau betrieben. Im Mittelalter befanden sich die Unkeler Weingärten im Besitz von geistlichen und adeligen Personen, der Hauptgrundherr war das Stift „Maria ad Gradus“. Im Laufe der Jahrhunderte erhielten auch Einheimische Grundbesitz, da sich die Eigentumsverhältnisse stark änderten. Unter preußischer Regierung wurden 1815 alle ebenerdigen Weinbauflächen zu Getreidefeldern umgewandelt, weil nach preußischer Meinung in Unkel zu wenig Getreide angebaut wurde. So kam es zu einer starken Verminderung der Anbauflächen.
1871 wurden in Unkel durch die Pelzfabrik Profitlich und die Betonwarenfabrik Schwenzow etwa 100 neue Arbeitsplätze geschaffen, diese Situation nutzten viele Winzer aus und beendeten ihre unsichere Winzerkarriere. Des Weiteren konnten sie durch die neugebaute Eisenbahnstrecke auch in umliegenden Ortschaften Arbeit finden. Im Jahre 1875 betrug die Weinanbaufläche in Unkel etwa 200 Hektar.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Umsatz der Winzer wegen des verstärkten Vorkommens von Rebschädlingen und der Absatzschwierigkeiten des Rotweins durch billigere ausländische Konkurrenz deutlich gemindert.
Während nun viele Winzer den Beruf wechselten, schlossen sich etwa 60 Winzer zu einer Winzergemeinschaft zusammen und gründeten am 8. September 1895 den „Unkeler Winzerverein“. Durch diesen Zusammenschluss war es möglich, rationellere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Aber auch der Winzerverein konnte den Niedergang des Weinbaus nur verzögern, nicht aber verhindern.
1871 wurden in Unkel durch die Pelzfabrik Profitlich und die Betonwarenfabrik Schwenzow etwa 100 neue Arbeitsplätze geschaffen, diese Situation nutzten viele Winzer aus und beendeten ihre unsichere Winzerkarriere. Des Weiteren konnten sie durch die neugebaute Eisenbahnstrecke auch in umliegenden Ortschaften Arbeit finden. Im Jahre 1875 betrug die Weinanbaufläche in Unkel etwa 200 Hektar.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Umsatz der Winzer wegen des verstärkten Vorkommens von Rebschädlingen und der Absatzschwierigkeiten des Rotweins durch billigere ausländische Konkurrenz deutlich gemindert.
Während nun viele Winzer den Beruf wechselten, schlossen sich etwa 60 Winzer zu einer Winzergemeinschaft zusammen und gründeten am 8. September 1895 den „Unkeler Winzerverein“. Durch diesen Zusammenschluss war es möglich, rationellere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Aber auch der Winzerverein konnte den Niedergang des Weinbaus nur verzögern, nicht aber verhindern.
Das 20. Jahrhundert fing für den Weinbau gut an. Da Jahr 1905 brachte einen vollen Herbst mit einer überdurchschnittlichen Quantität. Aber dann begann 1906 bis 1915 eine Reihe von Missernten bedingt durch massives Auftreten von Rebschädlingen. Infolgedessen wurden viele Weinberge aufgegeben.
Im Jahre 1928 wurden in der Bürgermeisterei Unkel nur noch circa 50 Hektar Weinberge genutzt, einige Jahre später waren es nur noch 40 ha. Da während der Zeit des Nationalsozialismus der Weinbau stark gefördert wurde, erlebte er einen kurzen Aufschwung. Im Amt Unkel wurden auf circa 10 ha neue Weinreben gepflanzt. Im Jahr 1935 betrug die bearbeitete Weinbaufläche wieder circa 50 ha. Der Zweite Weltkrieg und die Zeit danach brachte eine enorme Verringerung der Weinbergsflächen.
Im Jahre 1928 wurden in der Bürgermeisterei Unkel nur noch circa 50 Hektar Weinberge genutzt, einige Jahre später waren es nur noch 40 ha. Da während der Zeit des Nationalsozialismus der Weinbau stark gefördert wurde, erlebte er einen kurzen Aufschwung. Im Amt Unkel wurden auf circa 10 ha neue Weinreben gepflanzt. Im Jahr 1935 betrug die bearbeitete Weinbaufläche wieder circa 50 ha. Der Zweite Weltkrieg und die Zeit danach brachte eine enorme Verringerung der Weinbergsflächen.
1969 wurde der Unkeler Winzerverein geschlossen. Erst in den letzten Jahren haben einige Enthusiasten, zum Teil im Nebenerwerb, den Weinbau wieder belebt und die bepflanzte Fläche wieder erweitert.
Aus Unkel kommt auch der „Rotbäckchen“-Saft der ursprünglich 1805 von Pfarrer Johann-Heinrich Lauffs in Oberwinter als Weingut gegründeten Firma Haus Rabenhorst. Sein Enkel und Nachfolger als Firmenleiter, Alexander Lauffs, begann gegen Ende des 19. Jahrhunderts Traubenkelter als „alkoholfreien Wein“ zu verkaufen, was ihm nach einem Prozess 1910 am Königlichen Landgericht in Neuwied gestattet wurde. Die lange Zeit vom Nachkommen des Firmengründers und Unkeler Ehrenbürger Günther Lauffs (1901−1990) geleitete Firma hat seit mehr als hundert Jahren in Unkel ihren Hauptsitz, stellt heute Fruchtsäfte her und führt auf Anfrage auch Führungen durch.
Aus Unkel kommt auch der „Rotbäckchen“-Saft der ursprünglich 1805 von Pfarrer Johann-Heinrich Lauffs in Oberwinter als Weingut gegründeten Firma Haus Rabenhorst. Sein Enkel und Nachfolger als Firmenleiter, Alexander Lauffs, begann gegen Ende des 19. Jahrhunderts Traubenkelter als „alkoholfreien Wein“ zu verkaufen, was ihm nach einem Prozess 1910 am Königlichen Landgericht in Neuwied gestattet wurde. Die lange Zeit vom Nachkommen des Firmengründers und Unkeler Ehrenbürger Günther Lauffs (1901−1990) geleitete Firma hat seit mehr als hundert Jahren in Unkel ihren Hauptsitz, stellt heute Fruchtsäfte her und führt auf Anfrage auch Führungen durch.
Quelle: Wikipedia